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Freitag, 08. Oktober 2021
Betreutes Wohnen - Mehr als nur Wohnen
Endlich sind wieder gemeinsame Feste möglich

Klavierkonzert beim SommerfestKlavierkonzert beim Sommerfest

So viel Selbstständigkeit wie möglich zu haben, ist den Menschen im Betreuten Wohnen wichtig. Aber auch die Gewissheit, dass immer jemand da ist, wenn Hilfe notwendig ist. Und das nicht nur im pflegerischen Bereich. Denn die gemeinschaftlichen Treffen, Kaffeenachmittage und Veranstaltungen in den Gemeinschaftsräumen gehören zum Lebensgefühl für viele BewohnerInnen mit dazu. Während der Corona-Pandemie und vor einem Impfangebot fiel vieles weg. Im August gab es endlich wieder ein gemeinsames Fest.

Leberkäse, hausgemachte Salate und am Nachmittag Kaffee, Kuchen und Eis. Das ist nicht nur lecker, es ist auch Nahrung für die Seele, wieder einmal gemeinsam in dem schönen Feierraum zu sitzen und die Normalität zu spüren. Und dazu gehört auch ein gemeinsames Spiel um Süßigkeiten, eine Flasche Bier oder ein kleines Klavierkonzert einer Bewohnerin, einer ehemaligen Klavierlehrerin, die mit Mann und Flügel in eine der Wohnungen im Brauerviertel eingezogen ist. Und Christine Wiedmann, zuständig für das Betreute Wohnen, wirft sich dafür auch gerne in ein Lausbubenkostüm, und unterhält ihre Gäste mit schwäbischen Gedichten und Geschichten von Werner Veidt.

„Es war für viele eine schwierige Zeit und manche BewohnerInnen bekamen Depressionen oder hatten Angst vor der Einsamkeit“, erzählt Wiedmann. Unermüdlich hat sie Aktionen angestoßen und Corona konforme Besuche gemacht. „Es war viel Redebedarf und ich möchte schon regelmäßig jeden sehen oder persönlich zum Geburtstag gratulieren.“ Dazu hat sie den Vorschlag gemacht, sich gegenseitig nette Dinge in den Briefkasten zu werfen, um aneinander zu denken und nicht nur die Neuen so zu begrüßen. Auch Hofkonzerte wurden organisiert und bei schönem Wetter kam man draußen mit einzelnen Kuchenpäckchen auf den Laubengängen zusammen.

In der Vorweihnachtszeit hatte Christine Wiedmann die Idee, eine „Corona Zeitschrift“ für das Betreute Wohnen herauszubringen. „Erinnern Sie sich an unseren letzten Kaffeenachmittag am 11. März mit dem Harmonikaverein Söflingen?“, so begrüßt Christine Wiedmann im Vorwort die LeserInnen der im November 2020 erschienenen 40-seitigen Broschüre, an der auch die BewohnerInnen intensiv mitgearbeitet haben. Gedichte, Geschichten, Sprüche, Rezepte, Fotos und sogar ein Interview mit einer 100-jährigen Bewohnerin sind darin enthalten und auch Grüße von außerhalb fanden ihr Plätzchen darin. So grüßte eine beliebte Speisegaststätte die LeserInnen und der Akkordeonspieler Knittel grüßte mit Worten statt mit Noten. Viele Seiten Rätsel sollten außerdem gegen die Langeweile helfen.

„Die Zeitschrift ist gut angekommen und es hat den Bewohnern Spaß gemacht, dabei mitzuarbeiten. Jetzt hoffen wir, dass wir dieses Weihnachten wieder gemeinsam feiern können“, wünscht sich Wiedmann. (ela)